Mittwoch, 17. Oktober 2012

Chironico


Philipp und Michi nutzen die angekündigten Schönwettertage für einen zweitägigen Chironico-Trip. Nach der letzten Höhlensession ist dieses Mal alles trocken. Wir starten im Deliverance-Sektor, wo sich Philipp eine schnelle Begehung von Tomahawk holt. Wir ziehen weiter und halten vor der mächtigen Wand namens Numa-Numa Song. Auf den ersten Blick sehen wir kaum Griffmöglichkeiten. Plötzlich merken wir, dass es gar nicht schwierig ist. Zuerst klettert Philipp den lustigen Boulder und Michi folgt im gleich. Michi wird mehr gefordert beim Abstieg, der wahrscheinlich wesentlich zum hohen Schwierigkeitsgrad beiträgt. Philipp versucht sich danach mit Michis Anweisungen in Confession of a Crap Artist, jedoch kriegt er den letzten Zug zur Kante nicht ganz hin. Aber er ist motiviert, wir kommen wieder...


Am nächsten Morgen beginnen wir unseren Tag im Paese-Sektor. Philipp klettert Urbi et Orbi, ein Must-Do in Chironico. Weniger ein Bijoux ist Inarbeit, ein kleiner Lowball, den Michi noch nie gemacht hatte. Die Schwierigkeiten beschränken sich auf den Start. Ganz übel ist der Boulder nicht, aber wenn man noch anderes offen hat, sollte man ihn eher erst am Schluss probieren. Ein ganz anderes Kaliber ist Freak Brothers. Wahrscheinlich eine der schönsten Linien, die es gibt, muss man einfach mal probieren. Zusammen mit einer Gruppe Engländer scheitern wir kläglich. Immer wieder rutschen wir von der Leiste, wobei die hohe Luftfeuchtigkeit uns nicht gerade unterstützt. Wir ziehen die Pads zum Block nebenan, wo Vanilla Sky, ein Boulder mit Jump Start wartet. Wir missverstehen den Führer insofern, dass wir Jump Start mit Anlauf und Sprung gleichsetzen. Später erklären mir einige Kollegen, dass damit eigentlich stehen auf dem Band und dann Sprung an den Sloper gemeint ist. Mit Anlauf ist der Boulder sicher ein bisschen einfacher, aber diese Variante macht Spass. Michi bewältigt den Mantle im ersten Versuch. Philipp kann mit der Zeit den ersten Teil (fast) blind, stürzt aber mehrmals oben beim listigen Mantle. Dank intensivem Coaching schafft er es am Ende doch noch.

Wir suchen einfachere Boulder, da wir schon recht müde sind. Old Holborn scheint genau das richtige zu sein, jedoch täuschen wir uns gewaltig. Der Boulder ist ein tricky Oldschoolboulder, der eine ganze Menge Fingerkraft an komischen Griffen erfordert. Michi ist froh, als er auf dem Top steht. Energy gleich links davon wartet mit einem fiesen Start, der sich aber mit einem guten Knieklemmer lösen lässt. Danach ist genug gebouldert für heute, wir machen uns auf den Heimweg... um möglichst schnell wiederzukommen.

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